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Writer's pictureKATHARINA

DIE ENTSCHEIDUNG ist da - meine zukünftige Hebammenarbeit

Vor einigen Wochen wäre dieser Text noch deutlich emotionaler geworden, meine Frustration, Wut und Zerissenheit wäre spürbar gewesen.


Ich habe mit meinen Emotionen gesessen, ich habe meine Motivation beleuchtet und ich habe mich besinnt, auf das, was ich zu geben gewillt bin.


Keine Frage hat mich in den letzten 10 Monaten so beschäftigt, wie die Frage nach der Zukunft meiner Hebammenarbeit. Und ob es eine Zukunft geben soll…


Zur desaströsen Vergütungssituation der Hebammen (wie aller sozialen, frauenlastigen Berufe) muss ich an dieser Stelle nicht viel sagen.

Das diese Arbeit nur unter speziellen Kriterien wirklich profitabel ist, sollte bekannt sein.

Eines dieser Kriterien habe ich ausprobiert - Burnout.

Hat eigentlich gut geklappt, nur leider hatte ich nichts von meinen good-on-paper Monatsumsätzen.

Denn Zeit dieses Geld auszugeben, in mich nährende Dinge zu investieren hatte ich nicht.

Ich habe meine Zeit mit Weinen und Kranksein verbracht.


Zudem hat die kollektive Situation der letzten zwei Jahre mir nochmal mehr bestätigt, dass dieses “Gesundheits”system nichts mit Gesundheit zu tun hat und meine Wahrheit meilenweit von dem entfernt liegt was augenscheinlich Konsens zu sein hat in sozialen Berufen.

Da war die Pflicht zum Hygienekonzept inkl. Masken und Einwegmaterial aber natürlich ohne Abrechnungsmöglichkeit dieses Mehraufwands fast nur ein müdes Lächeln wert.


Eins wurde klar - (meist) Frauen machen einfach weiter, sie halten ein System aufrecht, das sie ausbrennt, einfach weil “wer soll sich sonst um die ganzen armen Familien kümmern?”

Emotionale Erpressung gepaart mit jahrhundertelanger Konditionierung, wie “Ich muss tun um wertvoll zu sein.”


Meine Frage ist also - wie gehe ich damit um?


Und ich habe für mich Antworten gefunden.


Eigentlich stand fest - keine Hebammenbetreuung im medizinischen (gebührenordnungs) Sinn mehr.

Punkt.


Aktuell betreue ich noch die “letzten” Familien bevor ich den Cut gezogen habe.


Und schon beim ersten Besuch nach der Geburt einer Frau wurde meine Entscheidung wieder untermauert: Personalmangel in der Klinik, uninformiertes Drängen auf Interventionen, Standards weit entfernt von Evidenzen haben diese Geburt alles andere als “optimal” laufen lassen.

Und ich weiß, in einem anderen System wäre es anders gelaufen.

Aber so ist ist.


Und nun?

Die Wochenbetthebamme, mit ihren 38 EUR brutto für 20 min “kalkulierte” Zeit sitzt also 2 Stunden neben einem tief emotionalen Elternpaar, macht Aufklärung, die in der Klinik hätte laufen müssen, gibt Gedanken und Gefühlen Raum und “nebenbei” sorgt sie sich um die medizinische Betreuung.

Wut.

Frustration.


Aber auch Glück und Hoffnung, wenn ich sehe wie gut meine adjuvanten Tools Anwendung finden um diese Situation zu begleiten.

Unentgeldlich natürlich.

Klar, ich könnte sagen “So 20 min sind vorbei. Für 150 Eur könnte ich jetzt noch meine Coaching und Emotional Release Tools anwenden. Das ist aber keine Hebammenarbeit. Geht klar?” Das läßt diese Situation nicht zu.

Ein erster Hausbesuch (egal, es kann auch nach 4 Wochen sein) kann wie Triage sein.

Ich muss schnell evaluieren wo es am meisten brennt, was JETZT hier das Richtige ist und wie ich die mir anvertrauten Menschen am Besten auffangen kann.

Da verschwimmt viel und wir handeln einfach nur - so gut wir können.


Ich habe wieder gemerkt, ich mag diese Arbeit.

ABER - ich will sie so machen, wie ich es für richtig halte.

Ich möchte alles anwenden können, was ich weiß.

Ich möchte nicht mit Frustration durch den Tag gehen, weil ich A. etwas zurückhalte oder B. viel mehr gebe als ich Wert ausgeglichen bekomme.

Und ich weiß mittlerweile auch, wie gut ich in dem Job bin und bin daher nicht mehr gewillt mich unter Wert zu verkaufen.



Ich bin bereit zu geben. Mit entsprechendem Ausgleich.

Ich möchte eine bestimmte Qualität meiner Betreuung halten.

Ich bin nicht bereit in diesem System - so wie es ist - zu geben.


Die zweite Situation, die mich wieder hat zweifeln lassen war dann eine Schwangerschaftsbetreuung.

Ich weiß meine Schwangerenvorsorge ist spezialisiert. Aber sollte sie das nicht sein?

Sollte ich nicht den Anspruch haben, die neusten, für mich relevantesten Infos zu bekommen, wenn ich mich in “fachliche” Hände begebe.


“In Hände begeben” widerstrebt mir eigentlich, denn mein höchster Anspruch ist Eigenverantwortlichkeit.

Aber dazu braucht es Information - klar, auch den Willen Information einzuholen.

Aber dann eben auch die Bereitschaft vom Außen sie zu liefern.


Wenn eine gestresste, übergewichtige Schwangere mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung nun also in der ärztlichen Vorsorge nach einem VitD Spiegel fragt und wissen möchte ob und wieviel DHA sinnvoll zu nehmen ist und dann als Antwort bekommt: ”Vit D teste ich nie und DHA können Sie nehmen oder auch nicht, egal” und drei Sätze später sagt “also wenn Sie Hebammenvorsorge wünschen, dann kann ich Sie nicht weiter betreuen, die Verantwortung kann ich nicht übernehmen” - dann merke ich wirklich, Menschen mit Wissen und Qualifikation werden gebraucht um Schwangeren und Familien Informationen zu liefern und aufzuklären.


Ich habe mich daran gewöhnt, dass die Kluft zwischen den meisten Gynäkolog:innen und Hebammen einfach bestehen wird.

Who knows why…

Aber ich möchte mich nicht daran gewöhnen, dass fachliches Know-How fehlt, eine individualisierte, risikoorientierte Betreuung - in diesem Fall Vit D, Omega3 Analyse inkl. weitere Mikronährstoffe und HOMA Screening als Diabetesprohpylaxe, sowie Mikrobiomoptimierung - abgelehnt wird, keine Information über weitere prohylaktische und anti-entzündliche Maßnahmen stattfindet, aber im gleichen Atemzug die Vorsorgebetreuung der Hebamme als “gefährlich” eingestuft wird für die man keine Verantwortung übernehmen kann.


Muss man im Übrigen auch nicht.

Jede Fachperson übernimmt Verantwortung für die Dinge die sie tut.

Nur dafür.

Für das was sie tut bekommt sie vom Patient einen Auftrag.

Nur dafür.


Du hast freie Behandlerwahl - du hast die freie Wahl Dinge anzunehmen, zu hinterfragen, nach zweiter Meinung zu fragen und abzulehnen.

DU ENTSCHEIDEST.



Ich möchte auch nicht die Person sein, die nah Vorsorgeuntersuchungen oder Kliniksvorstellungen angerufen wird, um die Dinge zu erklären, die nicht verstanden wurden, um die Fragen zu beantworten, die abgewimmelt wurden, um die Tränen zu trocknen, die ausgelöst wurden.


UND JA, not every Doc!


Es gibt wunderbar kompetente Docs.

Ich möchte hier auch nicht den Punkt machen “die bösen Ärzte bla bla”

Ich habe auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen.


Ich möchte, dass Frauen und Paare sich informiert und ermutigt fühlen ihr eigenes LEBEN (die Schwangerschaft ist ein Teil DEINES Lebens) so zu gestalten, wie es für sie am passendsten, gesündesten und nährendsten ist.

Und ich möchte in einem System leben, wo genau das akzeptiert und gefördert wird.


Das ist, wenn überhaupt, nur bedingt der Fall.


Wenn Frauen mich fragen was xyz in ihrem Mutterpass bedeutet oder verwundert sind, warum ich nicht vaginal untersuche, dann stelle ich fest - wir haben verlernt über uns selbst zu entscheiden.


Wir nehmen Dinge als normal und gegeben an, ohne zu hinterfragen.

Ich möchte dir einen Raum bieten, in dem du wieder lernen kannst in deiner Eigenkompetenz zu entscheiden.

Auf dich und dein Körperwissen zu vertrauen.

Ein Raum, in dem du alle für dich relevanten Informationen erhältst.

Und wenn ich sie nicht habe - dann leite ich dich an jemanden weiter, der sie hat!


So habe ich neulich einer Schwangeren mit Beckenendlage erst die Horrorszenarien der Gynäkologin mit evidenten Informationen relativiert und sie nach Erschöpfung meiner Maßnahmen zu einem tollen Osteopathen weitergeleitet, der für genug Raum sorgen konnte, damit sich das Kind drehen konte.


Wir profitieren eigentlich von der Zusammenarbeit aller Fachgruppen.

Vielleicht bin ich auch zu optimistisch.


Naja.


WAS MACHE ICH NUN ALSO?



Fest steht, dass ich mein erarbeitetes Wissen und meine Erfahrung weiterhin anwenden will. Weil ich sehe, dass ich Gutes tun kann.


Aber nur das Wissen “Gutes zu tun” zahlt nicht meine Rechnungen, jedenfalls nicht wenn ich auch gesund bleiben und halbwegs Spaß am Leben haben will.


Nun folgt also die Entscheidung - das WIE?


Und ich wusste, ich muss das tun, was ich immer abgelehnt hatte. Meine Arbeit nur noch den, in dieser Gesellschaft privilegierten Menschen zugänglich zu machen.

Für mich.


Meine medizinische Hebammenbetreuung wird ausschließlich Selbstzahlern offen sein.


DENN, sobald ich Zuschläge, eigene Beträge oder Aufpreise berechne, die aus der Gebührenordnung fallen, verliere ich automatisch die Option weiter mit den gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen.


Ich muss mich also entscheiden - zu “deren” Konditionen für alle, oder zu “meinen” für wenige.



Ich weiß, diese Entscheidung ist nicht ohne Kontroverse.


Ich stand selber zwischen den beiden Stühlen, die eine betreute Ärztin neulich formulierte:

“Erst dachte ich, super doof wenn alle guten Hebammen aufhören. Dann dachte ich, aber wie soll sich was ändern wenn immer alle weitermachen und damit signalisieren “läuft ja?”


Genau das ist mein Struggle. Danke dir.


Ein weiteres betreutes Paar (beide Ärzte, angestellt in der Klinik) sagten zu mir: “Wir bedauern dieses System, das es Mesnchen kaum möglich macht dieser Arbeit nachzugehen.”


Ich hoffe, dass die Menschen in meinem Netzwerk verstehen, dass es eine Entscheidung gegen das System und keine Entscheidung gegen bestimmte Gruppen von Klienten ist.


Und wenn nicht, dann ist es so.


Ich entscheide jetzt, dass ich diesen Weg gehe und damit alle Konsequenzen annehme, die damit kommen sollen.


Ich kann auch weitermachen, jeden 5. Mai irgendeinen Button auf der Website posten “Hebammen braucht es…bla bla”

Es wird sich nichts ändern.


Die letzten zwei Jahre haben das nochmal schmerzhaft deutlich gemacht.


Ja, ich schließe damit Menschen aus, die sich entweder nicht leisten können ihre Macht (Beiträge) aus diesem System zu entfernen und privat Versicherungsschutz suchen oder für die Selbstzahleroptionen finanziell nicht möglich ist.


Ist kacke. I know.


Aber es ist die Ursache, die ich jetzt bereit bin zu setzen um vielleicht irgendeine Wirkung in die richtige Richtung zu erzielen.


By the way, es gibt schon reichlich Hebammen, die ausschließlich Privatversicherte betreuen, aber das nicht kommunizieren.

Indem ich mich von der Kassenabrechnung distanziere habe ich zumindest auch die Möglichkeit Selbstzahlerleistungen anzubieten.


Und wenn du wirklich mit meiner Hebammenbetreuung durch die Schwangerschaft gehen willst, melde dich!

Wir gucken ob wir einen Weg finden.


Auch höre ich immer wieder “ohne meine Hebamme wäre es so viel härter gewesen / ich bin meiner Hebamme soo dankbar / das Wichtigste war meine Hebamme / diese Zeit war so intensiv und prägend, wie gut, dass wir so gute Betreuung hatten”



Vielleicht schaltet dich das jetzt sehr an - aber wenn es doch so wichtig und prägend und intensiv und wertvoll ist…wieviel Energie (Geld) bist du bereit dafür zu tauschen?


Ich sehe Kinderzimmerausstattungen, Kinderwägen etc. für mehrere tausend Euro.

Ohne mit der Wimper zu zucken, ohne in Frage zu stellen.


Ist eine fachlich kompetente, emotional tragende, informierte Betreuung wirklich weniger wert?


Ja, das System sollte dies ermöglichen. Tut es nicht.


Genug Ärzte gehen in Privatpraxis um ihren Standards entsprechend behandeln zu können.

Genau das mache ich auch.


Kennst du meine Betreuung? Ich bin bei dir, ich gebe alles was ich weiß, was ich tun kann, um dich bestmöglich zu informieren, in deine Power zu führen, dich eigenkompetent zu rüsten und euch in dieser Zeit fachlich, emotional und energetisch zur Seite zu stehen.


Dazu muss ich gesund sein, und in meiner Ruhe.

Das war ich im letzten Jahr oft nicht.


Mein ALL-IN Komplettpaket Schwangerschaft & Wochenbett kostet aktuell 4200 EUR.


Finde ich es wäre noch mehr wert?

Ja.

Deutlich.

Aber dieser Preis ist für mich passend.

Für diesen Ausgleich bin ich gewillt zu geben. Alles was ich habe.

Du entscheidest.


Ich möchte meinen Anspruch an meine Arbeit halten können.

Und mit Menschen arbeiten, die diese Tiefe, diese Qualität wünschen.


Die komplette Liste aller Leistungen findest du HIER ganz unten.


Wenn du also Fragen zu meiner Arbeit hast, melde dich gerne.


Ich bin nicht mehr limitiert und wir können dein individuelles Paket schnüren.



Danke für deine Zeit.


Much Love.




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